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Manuskript mit einem Vorwort zum Roman mit dem Titel 
„NEUBEGINN“

Während meiner sechs Flugreisen in die USA und in die Karibik, wobei ich die Schönheiten und die Armut dieser Regionen kennen lernte, begann ich mich mit einem Problem zu befassen, um in einem fiktiven Roman Möglichkeiten aufzuzeigen, wie man diese Zustände verändern könnte. Die Reisen unternahm ich in Begleitung meiner Frau wie folgt:

Im Jahre 1991 eine Rundreise nach Florida (Miami), 1992 eine Rundreise New York - Washington, 1993 zwei Wochen Hotelaufenthalt Dominikanische Republik, 1993 zwei Wochen Hotelaufenthalt Kuba, 1995 zwei Wochen Hotelaufenthalt Insel Barbados und 1996 noch einmal zwei Wochen Hotelaufenthalt in der Dominikanischen Republik.

Den ersten Entwurf zum Roman „NEUBEGINN“ begann ich 1994 zu schreiben.

Am 15.6.1999 habe ich das Manuskript dem Fischer-Verlag in Frankfurt angeboten, dort wäre es auch gedruckt worden, wenn ich mich an den Druckkosten beteiligt hätte.

Ich habe das Manuskript mehrmals korrigiert, und die jüngsten Weltereignisse bestätigen, dass auf lange Sicht die Probleme wie Arbeitslosigkeit, Bevölkerungsexplosion, religiöser Fanatismus und die weltweite Verarmung der Menschen immer zu Spannungen und kriegerischen Auseinandersetzungen führen. Namen von Personen und Ortschaften im Roman sind frei erfunden. Und nun der Anfang:

Ein schlanker, großer Mann mittleren Alters verschloss sorgfältig das schmiedeeiserne Tor zu einem herrschaftlich angelegten Grundstück in Hafennähe der Stadt Osaka. Hier stand ein massives, zweistöckiges Gebäude, das kaum über die hohen Bäume hinausragte. Von zufällig Vorübergehenden wäre dieses Bauwerk nicht einzusehen gewesen, da es scheinbar nicht beachtenswert etwas im Hintergrund versteckt lag. In diesem Stadtbezirk wohnten viele reiche Japaner, die ihr Geld in luxuriös ausgestattete Villen angelegt hatten, um hier in Ruhe und Abgeschiedenheit ihre Mußestunden zu verbringen. Der sich in der Nähe weit ausdehnende Stadtpark, spendete der näheren Nachbarschaft gesunde, frische Luft und diente als Erholungsort für stressgeplagte Stadtbewohner.

Nach dem Kriege wurden Wohnhäuser errichtet, die auf einem weitreichenden Gelände standen, meist zwei oder dreistöckige Einfamilienhäuser, die im fahlen Licht der Morgensonne etwas gespenstisch mit den flachen Dächern über die Baumkronen herausragten. Ein asphaltierter, schmaler Fußweg, den weiße, hohe Sträucher umsäumten, führte aus diesem Wohnviertel zu einem Bürohaus, das aus Stahl und Glas erbaut, nicht so recht in das Panorama des Hafengeländes passte. In den letzten Jahren waren unweit vom Parkgelände eine Menge Wohnhäuser errichtet worden, die nach amerikanischem Muster modern, aber zweckmäßig eingerichtet, von den Bewohnern gern als Wohnungen geschätzt waren. Den zwischen den Gebäuden sauber gereinigten Weg beschritt dieser Mann, der sportlich aussehend, mit einem Aktenkoffer in der Hand offensichtlich zu seinem Arbeitsplatz in einem Büro eilte. Der Japaner summte leise vor sich hin, schaute prüfend auf die Straße, die im Licht der eingeschalteten Straßenlaternen glänzte, und auf der nur einige Fahrzeuge fuhren. Ein hastiger Blick nach rechts und links, dann ein paar schnelle Schritte, und der Fußgänger, der in einem leichten Sommermantel gekleidet war, wechselte auf die andere Straßenseite.

Es war gegen sechs Uhr morgens, und die fahle Morgendämmerung lugte langsam hervor. Einige schwarzgraue Wolken am leicht nebeligen Himmel verdunkelten den sich ankündigenden Morgen, der an diesem Tag zu wenig von seiner sonstigen Schönheit zeigte. Noch einmal blickte der hoch aufgerichtete Mann prüfend auf eine im Hintergrund gelegene zweistöckige Villa, in der die Fenster beleuchtet waren. Das beeindruckende Wohnobjekt, ein nicht alltäglicher Betonbau mit blumengeschmückten Fensterkästen verziert, war das Eigentum von Dr. Tegami, der als Generaldirektor der Nippon-Auto-Werke AG, sich vor mehreren Jahren dieses feudale Refugium erbauen ließ, um darin Erholung und Entspannung zu finden. Mit über 50 Prozent Beteiligung an der Firma, die im Inland und Ausland erfolgreich operierte, fühlte er sich als Hauptaktionär besonders verpflichtet, seine ganze Arbeitskraft einzusetzen, um die Geschicke der Firma verantwortungsvoll zu steuern. Doch die Freude an seinem Lebenswerk wurde getrübt, als er sich an die unliebsame Szene erinnerte, die er noch vor wenigen Minuten erlebt hatte. Seine Frau Danuta, eine noch sehr apart aussehende Dame, hatte sich wieder einmal an diesem Morgen, wie so oft in den letzten Tagen heftig über ihn beklagt, so dass ihm die gute Laune vergangen war.

"Ich sage dir, Hiromo, ich mache das nicht mehr lange mit. Du gehst frühmorgens aus dem Haus und lässt mich allein zurück. Was soll ich den ganzen Tag machen? Wir haben keine Kinder, die Haushälterin und die Putzfrau erledigen alle größeren Arbeiten, soll ich nur Däumchen drehen und auf den Tod warten?"

"Nein, nein, meine Liebe, du weißt doch, dass ich in der Autofabrik das nötige Geld verdienen muss, um uns beiden einen angenehmen Lebensstandard zu sichern, um alle Kosten, ich will nicht sagen Unkosten, für unser schönes Wohnheim bezahlen zu können. Gedulde dich noch einige Wochen, ich hoffe, dass sich die Auftragslage für den Export unserer Autos bald verbessert, danach trete ich den Chefsessel an einen Nachfolger ab, der dann zusehen soll, wie man in der heutigen Zeit eine so große Firma leitet. Dann, so hoffe ich, werde ich mehr Zeit für dich haben, und wir können noch genug reisen und uns die ganze Welt anschauen."

"Das sagst du mir seit fünf Jahren, ich glaube schon nicht mehr daran. Seit fünfzehn Jahren bin ich mit dir verheiratet und war immer für dich da, jetzt endlich muss mal Schluss sein. Ich habe genug von deinen Versprechungen, es reicht mir", erwiderte die sichtlich erregte Frau mit funkelnden Augen, die sich im verzerrten Gesicht übergroß weiteten.

"Liebe Danuta, ich kann dich nicht dazu zwingen mir zu glauben, aber eines sollst du wissen, ich habe dich aus Liebe geheiratet, und ich werde dich sehr, sehr vermissen, wenn du unser gemeinsam erarbeitetes schönes Heim verlässt."

Die Angesprochene wandte sich erbost ab, verzog ihr ungeschminktes Gesicht und verschwand im Schlafzimmer. Aufseufzend setzte sie sich auf den Bettrand, stützte ihren mit dunklen Haaren geschmückten Kopf in beide Hände und wartete bis ihr Mann die Wohnung verlassen hatte. Ein Buch in deutscher Sprache fiel herunter, und als sich Frau Tegami danach bückte, sah sie ein Lesezeichen mit dem Foto eines nicht mehr jungen Mannes, den sie in Tokio kennen gelernt hatte. Sie entzifferte mühsam die lateinischen Schriftzeichen und murmelte leise: Müller Alfred, Berlin - Deutschland.

Wenn Sie weiter lesen wollen, dann können Sie hier das komplette Manuskript herunterladen (PDF, 48 Seiten, 563 KiB)*.

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